side-area-logo

Weltanfühlung

Empfehlen
  • Facebook
  • Twitter
  • Google +
  • LinkedIN
  • Pinterest
Share
Getagged in
Lesevergnügen
Die letzte Tage habe ich meinen Tast- und Genusssinnes-Muskel meine volle Aufmerksamkeit geschenkt. Während ich nachts fast seekrank in meinem Fietscaravan geworden bin, genieße ich tagsüber den starken Wind und den Regen. Barfuss und gut in meine Liebelingsregenjacke gehüllt, fahre ich zum Strand. Kein Mensch in Sicht - der Wind weht mich fast um und peischt das Wasser ans Land.. ich fühle mich so wohl wie lange nicht mehr..wie ein Kind hüpfe ich im Meeresschaum und spritze mit Wasser..renne ins Wasser..renne wieder raus..lass alle Gedanken vom Wind wegwehen und genieße den Himmel, der sich jede Sekunde in ein anderes Gemälde verändert.. was für eine Kraft..was für eine Fülle..was für ein Glück! Ich sitze nicht in meinem kleinen Zimmer in Berlin sondern bin hier und renne mit dem Wind gemeinsam um die Wetter. Nach einer Woche in meinem 2 Quadratmeter-Zuhasue, kann mir kaum noch verstellen wieder in einer normalen Wohnung zu leben. So eng mit meinen Sinnen verbunden arbeitet es sich auch besser. Je mehr Sinne involviert sind, desto leichter und nachhaltiger speichern sich Gedanken und Gelerntes ab, ich empfinde klarer und fühle tiefer. Für mich als Freelancer wird Arbeiten in der Natur nicht nur kreativer und effektiver, sondern vor allem auch lustvoller. Während ich mit geöffneter Tür in meinem Fietscaravan liege und mit dem Laptop auf meinen Beinen an einer Webseite arbeite, genieße ich den herein wehenden Wind, den Geruch von frischem Gras und den Sonnenuntergang am Horizont. Auch habe ich zwei andere faszinierende Begleiter wieder entdeckt - Meine Füße. Ich laufe bei jeden Wetter barfuss und erfreue mich an warmen, kalten und nassen Sand, Muscheln, Steinchen, Rindenmulch und unterschiedlichsten Gräsern.  
„Manchmal ist mein Verstand nicht in meinen Füßen, und dann fühle ich mich endlos weit weg von der, die ich bin.“ (Gabrielle Roth)
In der Großstadt empfinde ich es oft schwierig, die Verbindung zur Natur und auch zu mir selbst zu spüren. Zu oft gerate ich in Leistungsdenken, fühle mich reizüberflutet und lenke mich mit Schokolade ab ;). Ich glaube wenn wir uns weniger mit unserer Weltanschauung beschäftigen würden, und uns dafür mehr der Weltfühlung hingeben würden, die Welt wäre eine glücklichere :)